Als Preisträgerin 2024 für Musik (Komposition) des „Ernst und Rosa von Dombrowski-Stiftungspreises“ wurde Frau Marie-Theres Härtel ermittelt.
Marie-Theres Härtel
Als gebürtige Steirerin fühle ich mich mit meiner Heimat zutiefst verbunden. Vor allem musikalisch ist und bleibt die Musik, mit der ich groß geworden bin, meine musikalische Muttersprache. Die Überlieferung vokaler und instrumentaler Landmusik war ein einprägsames Fundament, weil sie in der Interpretation bereits Schöpferisches zulässt und sich Imagination gleichsam wie Instinkt erfordert. Das Spiel, die Rhythmik und Harmonik der Alpenländischen Musik zu verdrehen und ihr damit ein anderes Klanggerüst zu geben ohne dabei plakativ zu werden, ohne dabei die Wurzel zu verlieren, ohne zwanghaft komplettes Neuland finden zu wollen aber dabei nach mir zu klingen, war stets in meinem Tun präsent. Das ist ein hoher Anspruch an mich selbst.
Dem klassischen Studium und die intensive Auseinandersetzung mit Jazz und improvisierter Musik verdanke ich das handwerkliche und pragmatische Können. Zudem haben mich Alfred Schnittkes Werke immer schon inspiriert. Seine Partituren habe ich eingehend studiert, um von seinem besonderen Herangehen zu lernen. Dabei ging es mir nie darum, so wie Schnittke zu klingen, sondern eher darum, Inspiration für meine eigenen Klangvorstellungen zu erhalten.
Beides, die musikalisch-heimatliche Muttersprache und die profunde universitäre Ausbildung ermöglichten es mir, meinen musikalischen Lebensweg eigenwillig und spannungsgeladen zu gehen. Meine vielfältigen Wurzeln sind damit hörbar — ob als Komponistin oder als Interpretin.
Ich habe schon sehr früh angefangen, mit eigenen Ideen zu spielen und irgendwann entstand der tiefe Wunsch, meine Vorstellungen zum Klingen zu bringen und meine Leidenschaft hörbar zu machen.
Ernst und Rosa von Dombrowski Stiftungsfonds, A-8010 Graz,
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